“Gemeinschaftsschule Mühlenredder muss Schüler abweisen”

Am 30. April 2022 bestätigt es das Hamburger Abendblatt noch einmal: Reinbeks soziale Infrastruktur ist am Limit – auch ohne Neubaugebiet!

Die gerade aufwendig erweiterte und sanierte Gemeinschaftsschule am Mühlenredder muss nun sogar Schüler abweisen, die hier gerne ab dem nächsten Schuljahr die 5. Klasse besucht hätten. Laut Aussage des Schulleiters dürfe er in der Oberstufe rein rechtlich nicht gleichermaßen verfahren und einem Schüler den Zugang verwehren, aber die Schule werde „personell an ihre Grenzen“ kommen. „Er habe zwar freie Stellen, finde aber keine passenden Lehrkräfte.“

Auch die Sachsenwaldschule ist an ihren Grenzen, wie das Abendblatt vermeldet. So startet man nach den Sommerferien mit einer sechszügigen fünften Jahrgangsstufe – das „historische Gebäude sei aber eigentlich nur für vier Züge ausgelegt“, so die Schulleiterin der Sachsenwaldschule.

Dies zeigt das Problem: Es gibt bereits jetzt räumliche Kapazitätsengpässe an Reinbeks Schulen. Selbst wenn man hierfür Abhilfe schafft und viel Geld in die Hand nehmen würde, um die Schulen zu erweitern oder gar neue zu bauen: Der Personalmangel lässt sich nicht so einfach beheben, weder im Bereich der Schulen noch bei den ebenfalls jetzt bereits am Limit arbeitenden Kindertagesstätten!

Quelle: https://www.abendblatt.de/region/stormarn/reinbek/article235210891/Gemeinschaftsschule-Muehlenredder-muss-Schueler-abweisen.html

Reinbeks DNA ist in Gefahr

Viele sachliche Gründe lassen sich gegen die geplante Bebauung des Holzvogtlandes anführen: Die Folgen für das Klima und die Umwelt stehen gewiss an erster Stelle, aber auch die Auswirkungen auf die Finanzen der Stadt, ihre soziale Infrastruktur und den Verkehr sprechen gegen dieses Vorhaben. Vermeintlich weiche Argumente kamen in der Diskussion bislang eher zu kurz: Prägend für das Reinbeker Stadtbild sind die überschaubaren Stadtteile und die ausgedehnten Grünflächen zwischen den Stadtteilen als unmittelbar erlebbare Natur- und Naherholungsräume.

Wer auf dem Holzvogtland – wie geplant – eine Großsiedlung mit bis zu 5-geschossigen Wohnblocks errichtet, greift massiv in Reinbeks Stadtbild ein, beseitigt die Grünfläche zwischen Prahlsdorf und Schönningstedt und zerstört damit das, was Reinbek l(i)ebenswert macht. Es geht nicht um Nostalgie, sondern um die Bewahrung des Charakters von Reinbek als grüne Kleinstadt.

Leserbrief von Tomas Unglaube an DER REINBEKER, veröffentlicht am vom 25. April 2022