8.350 Reinbekerinnen und Reinbeker haben der Reinbeker Kommunalpolitik und der Reinbeker Stadtverwaltung am Sonntag mit dem Bürgerentscheid eine klare Botschaft zukommen lassen: Sie sind für den Erhalt des Holzvogtlandes und lehnen dessen Bebauung ab. „Wir hatten natürlich darauf gehofft, dass sich eine Mehrheit für den Erhalt des Holzvogtlandes aussprechen würde; dass der Bürgerentscheid so eindeutig ausfallen würde, hat uns dann aber doch überrascht“, so Robert Hartl, Sprecher der Bürgerinitiative Holzvogtland, nach Auszählung aller Stimmen am Abend des 8. Mai. Und in der Tat: Von den 11.404 Teilnehmerinnen und Teilnehmern am Bürgerentscheid stimmten trotz der aufwendigen Plakat-, Anzeigen- und Flyerkampagne der Großsiedlungsbefürworter weniger als 27 % (26,36%) gegen ein Bebauungsverbot.
Drei Erwartungen knüpft die Bürgerinitiative Holzvogtland jetzt an dieses klare Votum der Reinbekerinnen und Reinbeker, so BI-Sprecherin Lena Einecke:
„Der Bürgerentscheid hat eine rechtliche Bindungswirkung von zwei Jahren. Wir erwarten, dass nicht nur die Verwaltung, sondern auch die Politik jetzt alle dem Bürgerentscheid zuwiderlaufenden Aktivitäten einstellt.
Wir gehen davon aus, dass die Stadtverordneten, die selbst den Bürgerentscheid mit herbeigeführt haben, diesen deutlichen Bürgerwillen über die rechtliche Bindungsfrist hinaus auch mittel- und langfristig respektieren.
Wir hoffen, dass Verwaltung und Politik in Reinbek endlich das 2017 beschlossene Klimaschutzprogramm ernstnehmen und gemeinsam mit allen Reinbekerinnen und Reinbekern ein zeitgemäßes Stadtentwicklungskonzept erarbeiten, das den Gedanken des Klima- und Naturschutzes in den Mittelpunkt stellt und nicht von den Wünschen privater Investoren bestimmt wird.“
Im Juni 1999, als bereits einmal über eine Bebauung des Holzvogtlandes per Bürgerentscheid abgestimmt wurde, sprachen sich 7.333 Reinbekerinnen und Reinbeker gegen eine Bebauung aus. „Wenn jetzt 8.350 für die Bewahrung dieser Grünfläche im Zentrum unserer Stadt votieren, zeigt dies, dass in der Reinbeker Bevölkerung das Bewusstsein für Natur- und Klimaschutz eindeutig gewachsen ist. Es bleibt zu hoffen, dass nun auch die Stadtverwaltung und die Kommunalpolitik diesen Lernschritt endlich nachvollziehen“, so Christina Nikolova für die Bürgerinitiative.