“Knick kommt von Knicken”

Die Knicks von Schleswig-Holstein – nicht nur im Holzvogtland – sind wahre Wunderwerke. Sie bieten nicht nur unzähligen Tier- und Pflanzenarten eine Heimat, sondern dienen auch als Grenze zwischen Feldern und als Schutz vor Winderosion, Wild und Weidetieren von nebenan. Leider schützen sie nicht vor Bauinvestoren, aber sonst sind sie ökologisch, lokalhistorisch und kulturlandschaftlich einzigartig.

Wer mehr über Knicks und deren Wert erfahren möchte, findet wesentliche Informationen im nachfolgend verlinkten Beitrag (mit Video) des NDR.

https://www.ndr.de/ratgeber/reise/Knicks-in-Schleswig-Holstein,knicklandschaften101.html

Die Besonderheit von Knicks

Knicks gehören nach §21 Landesnaturschutzgesetz in Verbindung mit §30 Bundesnaturschutzgesetz zu den gesetzlich geschützten Biotopen. „Handlungen, die zu einer Zerstörung oder einer sonstigen erheblichen Beeinträchtigung […] führen können, sind verboten.“[1]

Was ist jedoch die schützenswerte Besonderheit der Knicks?

Ursprünglich wurden Knicks vor mehr als 200 Jahren angelegt, um benachbarte landwirtschaftliche Flächen voneinander abzugrenzen – sie stellen jedoch bis heute ein wichtiges landschaftsprägendes Element der schleswig-holsteinischen Kulturlandschaft dar. Der NABU Schleswig- Holstein schätzt die aktuelle Ausdehnung des schleswig-holsteinischen Knicknetzes auf rund 45.000km.

Knicks im Holzvogtland gehören zu den landschaftsprägenden Elementen der schleswig-holsteinischen Kulturlandschaft

Knicks stellen ein einzigartiges Ökosystem dar: Sie bieten zahlreichen Tieren und Pflanzen einen Lebensraum. „So wird die Zahl der die Knicks bewohnenden Tierarten Schleswig-Holsteins auf ungefähr 7.000 geschätzt; davon können auf nur einen Kilometer einer Wallhecke etwa 1.600-1.800 Arten leben.“[2] Einer der typischen Bewohner von Knicks ist bspw. die Haselmaus, die als bedrohte Art eingestuft wird.[3] Ihr Vorkommen in Reinbek wird in der Begründung zur 42. Flächennutzungsplanänderung für die Bebauung nördlich des Bebauungsplans Nr. 50 “Steinerei” bestätigt und sogar als einer ihrer Verbreitungsschwerpunkte bezeichnet (vgl. S. 11 der Stellungnahme der Stadtplaner Evers & Küssner aus Dezember 2017).4

Knicks sind ein einzigartiges Ökosystem

Tiere leben jedoch nicht nur in einem abgegrenzten Lebensraum sondern viele von ihnen haben zu verschiedenen Lebensabschnitten unterschiedliche Anforderungen und wechseln ihr Umfeld: bspw. im Frühjahr die Wanderung der Kröten zu ihren Laichgewässern. Knicks haben hierbei die wichtige Funktion, verschiedene Biotope miteinander zu vernetzen: So werden bspw. Wälder und Tümpel mit Acker- und Grünflächen, aber auch mit kultivierten Gartenflächen vernetzt. Hierdurch haben Tiere die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Biotopen zu wechseln.

Knicks verhindern Erosionen und fungieren als Wind- und Wetterschutz vor Sand- bzw. Schneeverwehungen. Ebenso können sie erheblich zur Luftverbesserung und zum Klimaschutz beitragen, da die Pflanzen eines Knicks in erheblichem Maße als CO²-Speicher wirken können.


Es tut mir leid, meine geliebte Stadt Reinbek…

Leserbrief erschienen in der Ausgabe vom 04.06.2021 auf S. 20, ,,Der Reinbeker”

Betr.: Reinbek: Positive Signale für Quartiersprojekt
Im Hamburger Abendblatt-Stormarn – 19.05.2021


Eigentlich begann der Mittwochmorgen ganz friedlich, bis zu dem Augenblick, wo ich den Artikel im Hamburger Abendblatt las. „Positive Signale für Quartiersprojekt“.
Schon der erste Satz: „ Die Zeit drängt. Alsbald muss sich die Reinbeker Politik entscheiden,…“ oder „Je länger das Vorhaben in der Warteschleife steckt, umso teurer wird es mit der Baukostensteigerung.“
„Wenn binnen neun Monaten keine Klarheit herrscht, dann ist es auch nicht gewollt.“ laut Dusenschön.
JA !! Genau Herr Dusenschön, es ist nicht gewollt! Wann fragen Sie denn endlich mal die Bürger aus Schönningstedt, Wohltorfer Straße und die anderen direkt betroffenen Bürger ?
Ihre Herangehensweise ist schon sehr geschickt, erstmal alle Parteien fragen, was sie denn gerne hätten, alle Wünsche in einen Topf schmeißen, in einer Online Präsentation vorstellen, in der natürlich sich jede Partei mit ihren vorher geäußerten Wünschen wiederfindet und zufrieden ist. Und fertig ist dieses IRRE Bauvorhaben, was Reinbek das Genick brechen wird !

Leider hat es doch tatsächlich den Anschein, als lassen sich die Reinbeker Politiker von den Investoren die Pistole auf die Brust setzten und leider läuft es da gerade in die falsche Richtung.
Kennzahlen, Verkehrsgutachten und fiskalische Wirkungsanalyse in Zeiten von Corona – also einer nicht „normalen“ Alltagssituation zu Grunde zu legen, sind schlicht weg unglaubwürdig und nur zielführend für Investoren.

Und dann kommt mein Lieblingssatz: „Als Gegenleistung für das Baurecht schenkt das Unternehmen Reinbek eine Kindertagesstätte mit Platz für 60 Jungen und Mädchen.“ DANKE Herr Dusenschön und Herr Krieger, Danke !
Das ist ja soo großzügig und sozial von Ihnen !… Und so uneigennützig !
Sorry, für meine Süffisanz…..,
aber ich benötige gerade was zum Essen damit ich weiter K***** kann.

Bauen Sie dazu auch gleich noch die passenden Schulen? Da diese, wie Sie ja sicherlich aus ihren eigenen vorgelegten Analysen wissen müssten, jetzt schon völlig überfüllt sind.
Oder gibt es dazu aus Sicht ihrer „Experten“ grundsätzlich auch keine Bedenken- genauso wenig wie es ihre Verkehrsgutachter sehen. Ich bin jetzt schon gespannt – wie toll es laufen wird mit einer Vierarmigen Kreuzung oder einem 35 m -Durchmesser- Kreisel… Glückwunsch an alle, die diesen Wahnsinn unterstützen. Beschweren sie sich später nicht, wenn der Rettungswagen nicht rechtzeitig bei ihnen ankommt, weil auf der Schönnigstedterstraße das tägliche Verkehrschaos ab da an, kein Durchkommen mehr zulässt.
Unsere Rettungsdienste fahren schon heute am Limit und die überlasten Straßen Reinbeks machen das Einheiten der vorgegebenen Anfahrtszeiten jetzt schon fast unmöglich.
Fragen sie später nicht nach, warum die Bewohner des Quartiers Kampsredder doch alle eigene PKWs haben und es doch viele Pendler sind…
6 Elektrofahrzeuge für den Mobilitäts Hub ?? Bei 230 Wohneinheiten ??
Und die Lastenfahrräder ? Fahren die dann auch auf der Straße oder auf Reinbeks besonders hervorragend ausgebauten Fahrradwegen? Oder sind die nur zum Pendeln innerhalb des Quartiers gedacht… Kita- Bürgerhaus-Kita-Spielplatz-Kita-Cafe…?

Merkt hier denn keiner den Bluff? Das ist nix Halbes und nix Ganzes.
Mein Opa hätte es damals so formuliert: Wasch mich- aber mach mich nicht nass!
Die schöne Bullerbü-Welt, die uns da gekonnt in Szene gesetzt wird, hat nur ein
Ziel: Die Investoren noch reicher zu machen !
Reinbeks Klima- und Umweltschutzkonzepte geraten hier in Vergessenheit.
Und somit können wir uns vom „grünen“ Reinbek endgültig verabschieden.

Vielen Dank an die Herren Dusenschön und Krieger für all Ihr unermüdliches und uneigennütziges Arrangement, Reinbek um eine „Wohnsiedlung“ mit besonderem Prädikat „Nachhaltig“ bereichern zu wollen und das natürlich nur zu unser aller Wohl. Wobei sich die Nachhaltigkeit sicherlich eher auf ihren Bankkonten wiederspiegeln wird und nicht in Reinbeks Natur.

Vielen Dank an Reinbeks Politiker, die sich eine rosarote Brille haben aufsetzen lassen und nicht den Mut haben, uns Reinbekerinnen und Reinbeker durch einen Bürgerentscheid eine echte demokratische Entscheidung treffen zu lassen.

Entschuldige meine geliebte Stadt Reinbek, es tut mir weh mit ansehen zu müssen, was Menschen mit dir machen, weil sie den Hals nicht voll kriegen.

Patricia Böge
Schönningstedt

Sehr geehrtes „WohnbauerTeam-Quartier Kampsredder”

Leserbrief erschienen in der Ausgabe vom 03.05.2021 im ,,Der Reinbeker”

Betr.: Anzeige „Quartier Kampsredder“ DR 19.04.2021, S.23


Ich bin eine gebürtige Reinbekerin, die hier nie weggekommen ist – und auch nie wollte. Ich kenne noch die Bergstraße mit den schönen Berghoppel, der mir als Kind auf der Rücksitzbank immer ein leichtes Kribbeln in den Bauch beim Überfahren verursachte und damit ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Ich durfte damals den Bauzaun des CCR´s mit meiner Grundschulklasse künstlerisch verschönern und zog noch für 1,00 DM Eintritt meine Bahnen im Reinbeker Schwimmbad. Bauprojekte wie Hermann-Körner-Straße – Am Kolk- Bauernvogtei- Kornblumenring etc. diese Veränderungen in meiner Umgebung begleiten mich und gehörten auch irgendwie dazu.
Doch was ist inzwischen aus dem idyllischen Reinbek geworden? So manche Baulücke wurde inzwischen durch Investoren, die anscheinend noch immer nicht genügend Geld im Keller schaufeln, ohne Sinn und Verstand- sorry , aber so macht es den Anschein – zu betoniert. Egal, ob es optisch ins Bild passt oder nicht- da wird auch der letzte Zentimeter verbaut – Grün ? Rasen? Stellplatz?… werden da total überbewertet.

Nun sitze ich auf meiner Terrasse im alten Ortsteil Schönningstedt, lese mich durch „DER REINBEKER“, dabei bleibe ich an Ihrer Anzeige „Quartier Kampsredder- Mobilitätskonzept“ hängen und habe plötzlich wieder dieses Kribbeln im Bauch und ein Lächeln auf den Lippen. Ich stelle mir gerade bildlich vor, wie harmonisch und total im Einklang mit der noch übriggeblieben Natur, eine Mutter mit ihren Kindern barfuß mit dem Bollerwagen über die Feldwege tänzelt, um sich bei Budni ein paar Bioeier zu kaufen.
So aller „Bullerbü“…Friede, Freude, Eierkuchen…
Dabei hört sie leider keine Vögel zwitschern – wie es vielleicht heute noch dort auf dem Feldweg möglich ist – die Idylle wird von hupenden Autofahrer gestört, die genervt die Schönningstedter Straße entlang kriechen und nur mühsam voran kommen – darunter auch ihr Mann, der sich auf den Weg zur Hamburger Arbeitsstätte macht, wie jeden Morgen! Er hatte eigentlich vor mit den öffentlichen Verkehrsmittel zu fahren – jedoch entpuppte sich dieses Unterfangen, als Super Gau, da der ständig, seit Jahren überfüllte Morgenbus doch tatsächlich von pubertierenden Schülern besetzt wurde (sorry an dieser Stelle an die Schüler! – Ihr seid völlig Ok) und die S-Bahn in Reinbek nur noch nach Lust und Laune hält oder im Winter gar nicht erst kommt.
Kleine Zwischenbemerkung noch dazu: Vor etwa 10 Jahren gab es laut einem Gutachterbüro !!! eine Aussage, es gäbe bald zu wenig Kinder in Reinbek und Umgebung – man könne auch die Schönningstedter Schule schließen. Reinbeks Bürger haben sich damals DAGEGEN entschieden. Welch weise Entscheidung, denn heute wissen wir alle gar nicht mehr wohin mit unseren Kindern, da alle Schulen in der Umgebung voll sind. Inzwischen wurde an der Schönningstedter Grundschule angebaut- Ups! wie konnte das passieren?!
Das war nur eine kleine Randbemerkung zu Ihrer Aussage zum Verkehrsgutachten über ein“ führendes Gutachterbüro aus Hamburg“….
Wie das wohl ausfallen wird? Ich würde mal behaupten: Für Dusenschön und Krieger. Und NICHT für Reinbeks Landschaftsbild.

Ihre ganzen werbewirksamen formulierten Konzepte – Sie scheinen wirklich eine gute Agentur an Ihrer Seite zu haben- die ich nun nicht wiederholen werde, da ich Märchen noch nie besonders mochte, lassen mein Kribbeln im Bauch zum Geschwür werden und Lächeln tu ich nun auch nicht mehr.

Ich bin sauer- wenn Menschen versuchen ihre Profitmaximierung auf dem Rücken der Allgemeinheit auszutragen und es auch noch so aussehen lassen wollen, als seien sie die Helden…. Sorry, aber ich könnte kotzen!

Unter Einsatz des “gesundem Menschenverstandes“ muss man von diesem Vorhaben – in dieser Größenordnung ganz klar absehen !
Und ich kann mich nur den Worten von Marianne Poppe (Leserbrief DR ,vom 08.3.21) anschließen: Reinbekerinnen und Reinbek! Bleibt wachsam.

Mit freundlichen Grüßen
Patricia Böge, Schönningstedt

Alles in Ordnung? – Nichts ist in Ordnung!

Leserbrief zu „Reinbek: Holzvogtland und Steinerei sollen grün bleiben“, Hamburger Abendblatt, 29. Mai 2021, Seite 29

Die Empfehlung des Reinbeker Ausschusses für Umwelt- und Verkehrsplanung an die Stadtverordneten, der Bebauung des südlichen Teils des Holzvogtlandes zuzustimmen, wenn dafür das restliche Holzvogtland längerfristig von Bebauung frei bleibt, ist lediglich bei sehr oberflächlicher Betrachtung ein akzeptabler Kompromiss zwischen Befürwortern und Gegnern einer Holzvogtland-Bebauung.

Bereits die von den Herren Dusenschön und Krieger geplante Großsiedlung zwischen Prahlsdorf und Kampsredder, für die dieser Beschluss grünes Licht gäbe, überfordert nicht nur die verkehrliche Infrastruktur Reinbeks deutlich. Die Kosten für die zusätzlich erforderlichen sozialen Einrichtungen (Kindertagesstätten, Schulräume, Sportanlagen etc.) betragen ein Vielfaches von dem, was durch zusätzliche Steuereinnahmen auch längerfristig zu erwarten ist.

Auch die Besiedlung nur der südlichen Teil-Fläche des Holzvogtlandes greift massiv in das Landschaftsbild und die Ökologie unserer Stadt ein und gefährdet das Erreichen der verbindlich beschlossenen Klimaschutzziele Reinbeks dauerhaft.

Völlig unklar ist, wie langfristig eine Bebauung des „restlichen“ Holzvogtlandes verhindert werden kann, denn auch für diese Flächen stehen Bauträger in Wartestellung. Kaum vorstellbar, dass die Eigentümer dieser Flächen zugunsten der Herren Dusenschön und Krieger auf die Vergoldung ihrer Äcker verzichten werden.

Noch immer bleiben die Befürworter der Holzvogtland-Bebauung den Beweis schuldig, dass diese Maßnahme notwendig oder auch nur geeignet ist, den Wohnraumbedarf in Reinbek zu beheben. In absehbarer Zeit werden mit dem alten AWSH-Gelände in Schönningstedt und dem alten Sportplatz in Ohe zwei größere Flächen für Wohnungsbau zur Verfügung stehen. Beide Flächen befinden sich im Stadteigentum und bieten damit den Vorteil, dass die Stadt über die Vergabe entscheiden kann. Anders als in der Neubausiedlung „Schröders Koppel“ könnte die Stadt in ihren Gebieten dafür sorgen, dass der neue Wohnraum wirklich Reinbekerinnen und Reinbekern zugutekommt.

Völlig unklar bleibt, warum die Stadtpolitiker noch immer glauben, die Frage der Holzvogtland-Bebauung über die Köpfe der Reinbekerinnen und Reinbeker hinweg entscheiden zu sollen. Es gibt wohl kaum eine Frage, die sich angesichts ihrer grundsätzlichen Bedeutung für die Zukunft unserer Stadt so gut für einen Bürgerentscheid eignet, wie die der Holzvogtland-Bebauung. Indem sie die Entscheidung über die Holzvogtland-Bebauung den Reinbekerinnen und Reinbekern überlassen, könnten die Stadtpolitiker überzeugend der Entfremdung zwischen Politik und Bürgern entgegenwirken.

Andrea Bachstein-Unglaube
Prof. Dr. Andreas Fleischer
Dr. Ulrich Fritz
Tomas Unglaube